Hotel Stadt Kamen

Ein schönes, offenbar frisch saniertes Gebäude. Es sieht sehr einladend aus. Von außen. Allerdings ist leider das Restaurant (das wir in guter Erinnerung hatten) verschwunden, das ist zu einem überdimensionierten Frühstücksraum mit dem Charme einer Kantine geworden. Schade. Das Hotel ist nicht barrierefrei, es gibt steile Stufen, es ist verwinkelt und anstrengend, wenn man auch nur das Gepäck ins Zimmer bringen will. Hilfe wurde nicht angeboten. Die Innenräume sind eine herbe Enttäuschung. Das Ambiente wirkt eher wie ein Hostel: nüchtern, schmucklos und eher billig. Die Zimmer (3x Einzelzimmer gebucht) sind lieblos und spartanisch, aber sauber. Nur der Teppichboden (auch im Gang) sehnt sich nach einer Reinigung. Die Matratze sehr fest und das Kissen zu klein/ flach. Zum Glück hatte ich ein eigenes mit. Kein Kühlschrank, kein Getränk (Selters wäre nett gewesen und hätte nur wenige Cent gekostet) Dafür im Treppentrakt ein stilloser Getränke-und Snackautomat. Ein Flachbildschirm in mittlerer PC-Monitorgröße, Lampenkabel unschön um den Fuß gewickelt, kein Spiegel im Zimmer - nur im Bad. Die Dusche billig wie in den 1980-er Jahren, nicht ebenerdig. Das Mobiliar zweckmäßig. Ein Bett, ein besserer Küchenstuhl, Einbaumöbel. Ein Sesselchen hätte kein Vermögen gekostet und den Raum behaglicher gemacht. Ist es heutzutage üblich, dass das Zimmer nicht täglich gereinigt und das Bett gemacht wird? Der Clou war das Frühstück. Unfassbare 15€/pro Person für absolut unterdurchschnittliche, billige Qualität (wir hatten zusätzlich 2 Personen zum Frühstück eingeladen) TK- Aufbackbrötchen, billigste Metro-Produkte, Scheibenkäse, Formschinken, kleine Minileberwürste, geschmacksneutraler Brie. Lederartige Spiegeleier, Rührei in Kondenswasser schwimmend (ersichtlich aus dem Tetrapack), abgelaufene Butterstückchen... Einziges Plus: ein guter Kaffeevollautomat. Was mich immer wieder erstaunt: warum überprüft eigentlich niemand vom Management mal die Abläufe an so einem Buffet? Die Kühleinheit hat keinen Türfeststeller, es gibt keine Tellerablage davor. Der Eier-Rechaud schwappt beim Öffnen das Kondenswasser auf Teller und Eier (müsste nach hinten aufklappbar sein). Besonders negativ: man produziert mit einem Frühstück Unmengen von Verpackungsmüll. Das geht schon lange besser. Man muss es nur wollen. Und der Putzlappen über der Armatur am Tresen ist auch ein unschöner Anblick. Fazit: das erste Haus am Platz hat die Qualität eines billigen Motels. Frustrierend.